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06.02.2017 |

Studie: Fleischalternativen sind meist gesünder als Fleisch

Sind Fleischalternativen gesünder als Fleisch? (Foto: CC0, Pixabay) Sind Fleischalternativen gesünder als Fleisch? (Foto: CC0, Pixabay)

Eine Studie der Albert Schweitzer Stiftung ergab, dass zahlreiche vegane und vegetarische Fleischalternativen in einigen wichtigen Punkten besser als ihr Fleisch- und Wurstpendant abschneiden. Die Stiftung gab die Studie zur ernährungsphysiologischen Bewertung von Fleischalternativen im letzten Jahr beim Institut für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE) in Auftrag.
Seit einigen Jahren steigen Angebot und Nachfrage von Fleischalternativen insbesondere aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes sowie der Gesundheit. Einige Tests in jüngerer Zeit hatten Fleischalternativen lediglich untereinander verglichen. Da die Alternativen allerdings oft das Fleisch auf dem Teller ersetzen, ist eine Gegenüberstellung von Alternativprodukten mit fleischhaltigen Produkten sinnvoll.

Insgesamt vergleicht die Studie 80 vegane und vegetarische Fleischalternativen mit 27 Fleischprodukten aus ökologischem und konventionellem Anbau in elf Kategorien: Brat- und Brühwürstchen, Nuggets, Gyros, Geschnetzeltes, Filets, Burger, Steaks, Schnitzel, Lyoner und Salami. Die häufigste Hauptproteinquelle der untersuchten Alternativprodukte ist Soja, gefolgt von Weizen, Lupine, Hühnerei, Milch, Erbse und Reis sowie Kombinationen daraus. Beurteilt wurden verschiedene Nährwerte und Inhaltsstoffe der Lebensmittel: Protein-, Energie- und Gesamtfettgehalt, die Menge an gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz sowie der Einsatz von Zusatzstoffen und Aromen. Das erfreuliche Ergebnis: Die Fleischalternativen schneiden in einigen ernährungsphysiologisch wichtigen Punkten besser ab und können gerade als Ersatz für Wurst- und Fleischerzeugnisse eine gesundheitlich günstigere Alternative sein.

Gerade bei den ungesunden gesättigten Fettsäuren können viele fleischfreie Produkte punkten. 63 % der untersuchten Fleischalternativen wurden diesbezüglich mit »gut« bewertet, nur bei 10 % ist der Gehalt zu hoch. Bei den fleischhaltigen Produkten ist der Trend umgekehrt: Fast zwei Drittel enthalten deutlich zu viele gesättigte Fettsäuren und bloß 12 % erreichen günstige Werte. In sieben von elf Produktkategorien haben die veganen Bio-Alternativen den höchsten Proteingehalt und übertrumpfen damit sogar die Fleischprodukte. Die häufige Kritik, dass Fleischalternativen voller Zusatzstoffe und Aromen stecken, kann die Studie nicht per se bestätigen. Ökologisch erzeugte Alternativprodukte enthalten keine zugesetzten Aromen und sogar durchschnittlich weniger Zusatzstoffe pro Produkt als die Fleischwaren. Konventionelle Fleischalternativen schneiden hierbei jedoch schlechter ab. Vegane Produkte weisen in den meisten Kategorien einen leicht geringeren Energiegehalt als Fleischprodukte auf. Insgesamt aber ist bei fast allen Produkten der Kaloriengehalt mittel bis hoch. Die veganen und vegetarischen Produkte erhielten beim Gesamtfett überwiegend eine mittlere Bewertung. Über die Hälfte der Fleischprodukte erhielt jedoch eine hohe. Sowohl Alternativen als auch Fleischwaren enthalten zu viel zugesetztes Salz.