Meine-Landwirtschaft.de

Januar 2012

Hühner-Protest gegen Antibiotikamissbrauch

Nachdem eine Studie vom Bund Umwelt und Naturschutz (BUND) offenbarte, dass Hähnchenfleisch aus verschiedenen deutschen Supermärkten mit antibiotikaresistenten Keimen belastet ist, demonstrierten am 18. Januar 2012 sechs Hühner vor dem Kanzleramt gegen den übermäßigen Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung und forderten die Bundesregierung auf, den Antibiotikaskandal ernst zu nehmen. Reinhild Benning vom BUND kritisierte die Vorschläge von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner als "zu lasch". Sie enthielten "null Komma null Tierschutz".  Der Antibiotikaskandal hatte ein breites Medienecho hervorgerufen und steigerte den Druck auf die Bundesregierung endlich gegen tierqäulerische Haltungsformen und Agrarfabriken vorzugehen. 

Diskussion mit Eu-Agrarkommissar

Auf unsere Einladung stellte sich EU- Agrarkommissar Dacian Ciolos am 20. Januar 2012, einen Tag vor der großen "Wir haben es satt!"-Demo, den Fragen und der Kritik der Zivilgesellschaft. Einige der zahlreichen Umwelt-, Entwicklungs-, Verbraucher-, und Bauern- Organisationen sowie engagierten privat Menschen äußerten die Befürchtung, die wenigen Ansätze hin zu einer umweltgerechteren und bäuerlicheren Landwirtschaft, die in der EU-Agrarreform von Ciolos verankert wurden, könnten auf Druck der deutschen Regierung, auch noch aufgegeben werden. Ciolos versprach aber bei seinen Forderungen zu bleiben und verglich die EU-Agrarreform mit einem Elefanten, den man nur in kleinen Schritten zu einer Wende bewegen kann. Benedikt Haerlin von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft entgegnete dem, die Demo "Wir haben es satt" sei dazu da, den Elefanten etwas schneller zu machen.

Demo 2012: Wir haben es satt!

Am 21. Januar 2012 haben in Berlin, trotz des Wetters, das nicht schlimmer hätte sein können, über 20 000 Menschen gegen Lebensmittelskandale, Gentechnik im Essen und Tierquälerei in Megaställen und für eine bäuerliche ökologische Zukunftslandwirtschaft demonstriert. Anlass war der Agrarministergipfel, zu dem Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner im Rahmen der Grünen Woche Agrarminister aus über 70 Ländern einlud. VerbraucherInnen, Umwelt- und TierschützerInnen, ImkerInnen, Bäuerinnen und Bauern sowie entwicklungspolitische Gruppen zogen unter dem Motto „Wir haben es satt! – Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ zum Kanzleramt und verlangten von Bundeskanzlerin Merkel eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik. Wir forderten, dass die Agrarzahlungen an ökologische, soziale und Tierschutzkriterien gekoppelt und für Großbetriebe gedeckelt werden und sämtliche Subventionen für den Agrarexport gestoppt werden. Unsere Demo hatte Wirkung! Das Medienecho war groß und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner musste auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Grünen Woche auf Kritik und Fragen zur Demo eingehen.

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Februar 2012

Hühner-Ballett vor dem Kanzleramt

Mit einem „Hühner-Ballett“ demonstrierten am 15. Februar 2012 viele Tierschützer gemeinsam mit Campact und Meine Landwirtschaft vor dem Kanzleramt in Berlin. Anlass war die Novellierung des Baugesetztes. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Bauminister Ramsauer berieten darüber, ob die bisherige Privilegierung von landwirtschaftlichen Betrieben beim Bau von Ställen aufgeweicht werden sollte, sodass Gemeinden den Bau von Megaställen verhindern könnten. Als Hühner verkleidete Demonstranten wurden von einer Person mit Aigner-Maske in einen Hühnerkäfig gepfercht. Lautstark forderten viele Demonstranten um sie herum ein Ende der Tierquälerei. Eine Person mit Ramsauer-Maske befreite die „Hühner“ schließlich, die sich mit einem „Hühnerballett“ bedankten. Und der Protest hatte Erfolg! Wie Campact berichtet gab Aigner ihren Widerstand gegen Ramsauers Vorschlag auf und Gemeinden können künftig den Bau von Tierfabriken verhindern.

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Lobbybrief Übergabe

Im Rahmen der Lobbybrief-Aktion "Nein zu Futtermittelimporten von (Gen) Soja" im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) übergaben VertreterInnen der Agrarkoordination und unserer Kampagne "Meine Landwirtschaft" dem Abteilungsleiter für Verbraucherpolitik Dr. Christian Grugel 2652 Briefe an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Vorangegangen war der Aktion ein zweistündiges Gespräch bei der es um die Zukunft der Agrarpolitik in Deutschland und Europa und die Rolle der Verbraucherinnen und Verbraucher ging.

März 2012

Meine Wahl - Abstimmung zur EU-Agrarpolitik

Die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union regelt, wie rund 56 Milliarden Euro Steuergelder aus dem EU-Agrarhaushalt verteilt werden. Nach Berechnungen des Deutschen Bauernverbands zahlen jeder Bürger und jede Bürgerin Europas dafür etwa 100 € pro Jahr. Wofür soll dieses Geld verwendet werden? 16.064 Menschen haben mitgemacht und ihre 100 Euro so verteilt, wie sie es für richtig halten. Am meisten Geld haben die Leute an den ökologischen Landbau verteilt (19,48€). Danach folgen die bäuerliche Landwirtschaft (13,90 €) und Tierschutz (12,65 €). Es wird deutlich, dass wir mit unseren Forderungen nicht alleine dastehen, sondern im Gegenteil viele Leute hinter uns stehen!

Demo: Auch Kiel hat es satt!

Zwei Monate nach dem großen Erfolg der "Wir haben es satt"-Demo in Berlin demonstrierte auch in Kiel anlässlich der Landtagswahlen ein breites Bündnis aus Landwirtschafts-, Umwelt-, Imker-, Verbraucher-, Tierschutz- und Eine-Welt- Organisationen. Am 21. März kamen 500 Menschen zusammen, um die Politiker in die Pflicht zu nehmen und forderten diese auf, sich aktiv für eine Wende in der Agrarpolitik und für eine klima- und umweltverträgliche und gentechnikfreie Landwirtschaft mit artgemäßen Tierhaltungsbedingungen einzusetzen. Der Treckerkonvoi sorgte dafür, dass die Demonstration ein deutliches verbraucher- und agrarpolitisches Zeichen setze. Eindrucksvoll und kreativ wurden die politischen Forderungen mit Musik, Poesie
und bunten politischen Transparenten untermalt.

Raising Resistance

„Ich pflanze nicht nur Pflanzen, sondern auch Ideen.“, sagt Geronimo, ein leidenschaftlicher Kleinbauer und der Protagonist des Films Raising Resistance, der vom Widerstand gegen den massiven Anbau von gentechnisch verändertem Soja in Paraguay handelt. Am 30. März pflanzte Geronimo gemeinsam mit Meine Landwirtschaft in den Berliner „Prinzessinengärten“ und gab damit den Auftakt zur Film-Tour von Raising Resistance.  Stolz präsentierte er seine Auszeichnung für seinen Kampf für die Menschenrechte. Auch der Regisseur David Bernet und die Grünenpolitiker Renate Künast und Harald Ebner waren dabei und warben für den Dokumentarfilm, der bis zum 16. April in verschiedenen deutschen Städten gezeigt wurde. Bei jeder Vorführung hab es im Anschluss eine Diskussionsrunde mit Vertretern aus Politik, NGOs und Landwirtschaft.

April 2012

Bauer trifft Kiez in Berlin

Im Rahmen unserer Aktionsreihe Bauer hält Hof haben bereits etliche Landwirte zur Diskussion und zum Austausch auf ihren Hof eingeladen. Zum internationalen Via Campesina Aktionstag der Kleinbauern, lud „Meine Landwirtschaft“ am 17.April erstmals zur Debatte „Bauer trifft Kiez“ auch in die Stadt ein. Über 100 Interessierte kamen in die Markthalle IX in Berlin-Kreuzberg um sich über „Ackerboden im Ausverkauf“ und „Landgrabbing“ zu informieren. Nach einer Einführung in die Agrarpolitik mit Kampagnenleiter Jochen Fritz folgten Inputreferate von BUND, FIAN, Attac, Slow Food, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und einer Landwirtin aus Brandenburg. Anschließend wurde angeregt und kontrovers mit dem Podium diskutiert. Für kulinarischen Genuss sorgte das Projekt Umdenken mit ihrem Bio-Imbiss „Tante Hans“.

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Demo & Aktionen zur Agrarministerkonferenz

Am 26. April 2012 tagten in Konstanz die Agrarminister der Bundesländer sowie Bundesministerin Ilse Aigner. Auf der Konferenz sollte eine deutsche Position zu den Vorschlägen des EU-Kommissars Dacian Ciolos zur zukünftigen gemeinsamen Agrarpolitik der EU herausgearbeitet werden. Auch Meine Landwirtschaft war vor Ort und organisierte gemeinsam mit der Aktion Agrarzukunft in Baden-Württemberg verschiedene Aktionen und eine Demo. Mit über 170 Schleppern sind wir nach Konstanz gereist, um unsere Forderung einer fairen, bäuerlichen und nachhaltigen Landwirtschaft zu formulieren. Bei einer Kundgebung auf der Markstätte forderten Romuald Schaber (BDM), Matthias Strobl (NABU) und Anneliese Schmeh (AbL) sowie unsere mexikanische Freundin Ana de Ita (CECCAM-Mexico) eine klare Position der deutschen Regierung und Unterstützung der Vorschläge der Kommission. Der Protest war wichtig, denn Landwirtschaftsministerin Aigner hatte ihre Absicht bekannt gegeben, die Direktzahlungen an Landwirte nicht an Umweltkriterien zu koppeln. Anschließend kamen Verbraucherinnen und Verbraucher, Landwirtinnen und Landwirte sowie Vertreter aus Umweltschutz- und Landwirtschaftsverbänden zusammen, um offen über Agrarpolitik zu diskutieren und in Kontakt zu treten.

Juni 2012

Speakers-Tour "Wachsen oder Weichen"

Vom 18.-30. Juni 2012 tourte unsere Speakers Tour „Wachsen oder Weichen – Auslaufmodell industrielle Landwirtschaft? 3 Kontinente, 3 BäuerInnen, 3 Perspektiven“ durch Deutschland und Belgien. Mit dabei waren Hellen Yego (Milch- und Maisbäuerin aus Kenia) und Joe Borgerding (Milchbauer aus Minnesota/USA) sowie wechselnde europäische Bäuerinnen und Bauern. Die Landwirte diskutierten über die Auswirkungen der globalisierten Landwirtschaft sowie den Einfluss der europäischen Agrarpolitik auf diese Entwicklung. Dabei wurde deutlich: Ein Systemwechsel in der zur Reform stehenden Gemeinsamen EU-Agrarpolitik ist unerlässlich, um Ernährungssicherheit und Lebensmittelsouveränität in Europa und weltweit zu gewährleisten, Antworten auf die Umweltkrise und den Klimawandel zu liefern und der Wirtschaft und Beschäftigung im Agrarbereich ihre Geltungskraft zurückzugeben. ...mehr

August 2012

Informationsstand bei den LandTagen Nord

Die Besucher der “LandTageNord“ schauten sich um, als sie nach der Messe nach Hause fuhren: Wo in Weser-Ems lange Zeit Wiesen das Futter für Kühe lieferten, wurden sie umgebrochen zu Ackerland, wächst nun Mais für den schier unstillbaren Hunger der Biogasanlagen, den Hunger nach billiger Energie. Sollte nicht endlich mit Energiesparen Ernst gemacht werden, statt auf Kosten der Ernährung immer mehr Ackerfrüchte zu verbrennen? Mit den Messebesuchern diskutierten wir über diese und weitere Fragen an unserem Messestand und trafen auf reges Interesse. Die Leute sprachen der Initiative und den in ihr organisierten Verbände großen Zuspruch aus und freuten sich über sachlich-kritische Informationen.

September 2012

Good Food March 2012

Der Good Food March 2012 war eine europaweite Aktion für eine faire und nachhaltige Lebensmittel- und Landwirtschaftspolitik. Mit Fahrrädern und Traktoren ging es quer durch Europa bis vor das Europäische Parlament in Brüssel. Die Hauptstrecke führte 1200 km durch den Süden Deutschlands über Frankreich, Luxemburg und Belgien nach Brüssel. Europaweit gab es über 50 Veranstaltungen und lokale Aktionen in 15 EU-Ländern. Am 19. September 2012 trafen sich in Brüssel alle europäischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer um deutlich zu machen, dass wir bei den Entscheidungen zur EU-Agrarpolitik mitreden wollen.

Während der Touretappen fanden unterschiedliche Aktionen, wie Demonstrationen, Kundgebungen und Diskussionsveranstaltungen in den Städten und auf dem Land statt. Eine mobile Küche versorgte die RadlerInnen unterwegs mit gutem Essen, gekocht wurde mit Lebensmittelspenden und ungenormten Gemüse. Die ganze Tour konnte über das Internet verfolgt werden.

Der Good Food March trug den europaweiten Widerstand von VerbraucherInnen, BäuerInnen und jungen Menschen gegen die derzeitige Agrarpolitik nach Brüssel. Für eine nachhaltige, soziale und faire Landwirtschaft waren wir vor Ort präsent, als der Agrarausschuss des Parlaments Mitte September über seine Position zur Agrarreform abgestimmt hat.

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November 2012

"Wir haben es satt!"-Demo in Hannover

Etwa 2.000 BürgerInnen, Bäuerinnen und Bauern demonstrierten am 10. November 2012 in der Landeshauptstadt Hannover, um ein deutliches agrarpolitisches Zeichen für die Landtagswahlen im Januar 2013 zu setzen. Unter dem Motto: „Wir haben es satt! Bürger und Bauern für eine neue, faire Agrarpolitik in Niedersachsen“ hat ein breites Bündnis aus Landwirtschafts-, Umwelt-, Imker-, Tierschutz-, Verbraucher-, Eine-Welt-Organisationen und Bürgerinitiativen zu dieser Demonstration aufgerufen. Der Zug durch Hannover wurde von Treckern, Schrotttrommlern und Sambagruppen laut und phantasievoll begleitet. Gefordert wurden agrarpolitische Rahmenbedingungen, die eine qualitativ hochwertige Lebensmittelerzeugung, tiergerecht, gentechnikfrei, klima- und umweltverträglich und solidarisch mit den Kleinbauern in der Welt zu fairen Preisen ermöglicht und sich gegen den Zwang des Wachsens oder Weichens stellt.

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