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22.11.2016 |

Mit neun konkreten Forderungen ins Wahljahr

WHES2017 Nein zu Patenten von Bayer und Monsanto!

„Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!“ – unter diesem Motto werden am 21. Januar 2017 wieder Zehntausende in Berlin bei der 7. „Wir haben es satt!“-Demonstration für die Agrar- und Ernährungswende auf die Straße gehen. Im Wahljahr haben die mehr als 45 Trägerorganisationen der Demonstration neun konkrete Forderungen an die nächste Bundesregierung entwickelt.

Wie schon in den Vorjahren ist auch 2017 das bestimmende Thema für die DemonstrantInnen das Höfesterben, das unverändert dramatische Dimensionen hat. In den letzten zehn Jahren mussten mehr als 40.000 Milchviehbetriebe und 64.000 Schweine haltende Höfe aufgeben – eine Trendumkehr ist nicht abzusehen.

Im Fokus der Proteste steht auch die geplante Fusion von Bayer und Monsanto. Schon jetzt halten die beiden Konzerne eine Vielzahl von Patenten auf Leben, Saatgut und Pflanzen. Bei einer erfolgreichen Fusion würde der künftige Megakonzern auf einen Schlag zum globalen Marktführer im Bereich Pestizide und Saatgut. Die DemonstrantInnen befürchten, dass der Konzern durch seine Monopolstellung noch mehr Macht über die Ernährungsgrundlagen der Welt erhalten würde. Sie kritisieren insbesondere, dass Bayer-Monsanto mit Saatgut, das nur gegen seine eigenen Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat resistent ist, alternativlos für Bauern werden will.

Der Leiter der Kampagne „Meine Landwirtschaft“, Jochen Fritz, bringt es auf den Punkt: „Wer die Saat hat, hat das Sagen - dieses alte bäuerliche Sprichwort ist heute immer noch richtig.“ Die Fusion von Bayer und Monsanto sei eine Gefahr für uns alle, bemerkt der Landwirt im Nebenerwerb, der einer der Organisatoren der Demonstration ist. „Die Bundesregierung darf nicht länger zusehen, wie immer weniger Konzerne immer mehr Macht über unsere Teller und Äcker erhalten. Deswegen muss die Elefantenhochzeit von Bayer und Monsanto gestoppt werden!“, so Fritz. Man erwarte von der nächsten Bundesregierung, dass sie nach der Wahl im Herbst die Agrarwende konsequent umsetzt. Bei der Demonstration gehen Bauern und Verbraucher gemeinsam dafür auf die Straße, damit Konzerne wie Bayer-Monsanto nicht länger über das Essen bestimmen!

Mit Blick auf die Bundestagswahl im nächsten Herbst richten die VeranstalterInnen der Demonstration neun konkrete Forderungen an die zukünftige Bundesregierung. Ihre Absicht dabei: kleine und mittlere Bauernhöfe erhalten, den Weg zu gesundem Essen und mehr Tierwohl ebnen und Konzernmacht eindämmen.

Dafür fordert "Wir haben es satt!" unter anderem:

- Jährlich 500 Millionen Euro mehr in bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft investieren sowie Anreize für besonders artgerechte Tierhaltung und umweltschonendere Bewirtschaftung schaffen!
- Bis 2020 mindestens 50 % der öffentlichen Beschaffung aus regionaler und ökologischer Landwirtschaft!
- Tierschutzgesetz ohne Ausnahmen umsetzen! Bis zum Jahr 2020 Antibiotika um mindestens 50 % reduzieren, Antibiotikamissbrauch sofort stoppen und Reserveantibiotika in der Tierhaltung verbieten!
- Megakonzerne im Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor aufbrechen und keine weiteren Fusionen – wie die von Bayer mit Monsanto – zulassen!

Den Aufruf und die neun Forderungen nachlesen: www.wir-haben-es-satt.de/aufruf